Familie entkommt Kohlenmonoxid-Vergiftung

Wir haben eine Familie aus Essen getroffen, die nur knapp dem Tod durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung entkommen ist.

Familie entkommt Kohlenmonoxid-Vergiftung (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Dass Manuela und ihre Kinder noch am Leben sind, grenzt an ein Wunder. In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 2017 strömt plötzlich Kohlenmonoxid in die Wohnung. Ein geruchloses Gas, das tödlich ist.

„Erst als mein Sohn aufgewacht ist, kreidebleich, und mir aus dem Badezimmer ohnmächtig in die Arme gefallen ist, da habe ich gemerkt, irgendwas ist hier nicht richtig. Das kann man nicht beschreiben, das sind Todesängste.“, sagt Manuela Jagelki, die eine CO2-Vergiftung überlebte.

Am Tag hatte die Familie einen neuen Kohleofen bekommen. Doch der sei nicht ordnungsgemäß eingebaut worden, sagt Manuela. Auch wurde er nicht vom Schornsteinfeger abgenommen. Trotzdem habe ihnen der Ofenbauer gesagt, sie sollen in der Nacht heizen. Stundenlang gelangen giftige Abgase in die Wohnung.

„Wir sind nur noch hier, weil ich nachts auch einmal quergelüftet habe. Ich hatte Kopfschmerzen, mir war schwindelig.“, sagt Jagelki.

Das Lüften rettet ihnen das Leben. Nach dem Unglück zieht die Familie in eine neue Wohnung. Das Geld dafür möchte Melanie von der Versicherung des Ofenbauers zurückbekommen. Doch diese wimmelt sie ab.

„Auch nach umfangreicher Prüfung sehen wir keine Verantwortung unseres Kunden für den eingetretenen Gesundheitsschaden.“

Manuela Jagelki: „Es ist keiner da, der sagt: Hey, ich habe Schuld. Wo ich sagen kann, es wird irgendwas gemacht, damit derjenige das zu gibt. Es passiert einfach nicht. Ich stehe hier, bleibe auf allen Kosten sitzen, die mir entstanden sind und muss zusehen, ja wie es halt weiter geht.“

Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob ein zunächst eingestelltes Ermittlungsverfahren gegen den Ofenbauer wieder aufgenommen wird.

Mit uns kehrt Manuela Jagelki an den Ort zurück, an dem sie fast gestorben wäre.

„Ich bin auch am zittern ohne ende, weil ich kann es nicht nachvollziehen jetzt. Und ich bin auch froh, wenn ich nachher wieder in meiner neuen Wohnung bin, wo die Zentralheizung ganz weit weg ist. und ich trotzdem eine schöne warme Wohnung habe. Ohne Angst haben zu müssen, dass nochmal dieser Vorfall passiert.“

Für die Familie ist das Wichtigste, dass sie noch am leben ist. Doch die schlimmen Erinnerungen werden bleiben. Deswegen wird Manuela weiterhin für die Gerechtigkeit kämpfen.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 13.03.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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