Streit um Fördermittel

Mit dem Satz „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ hat sich Innenminister Horst Seehofer in den letzen Tagen für eine Diskussion gesorgt und jetzt geht es hier in NRW weiter. Nordrhein-Westfalens Heimatministerin Ina Scharrenbach will ihr Millionenschweres Förderprogramm für Muslime öffnen. Und auch das sorgt wieder für Aufreger innerhalb der eigenen Partei. Wir haben heute geschaut, was das Millionenprogramm beinhaltet für Vereine bedeutet.

Streit um Fördermittel (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Wie viel Heimat vermittelt ein islamischer Kulturverein in Deutschland? Diese Frage spaltet die Union. 113 Millionen Euro will das Land NRW in den nächsten vier Jahren für Heimatförderung ausgeben. Und: Jeder kann sich darauf bewerben, sagt die Heimatministerin. Auch islamische Kulturvereine.

Ina Scharrenbach sagt: „Es wird immer in Zusammenhang gebracht Islam als Religion mit Deutschland als Staat, das an sich ist schon schwierig und wir nehmen den Menschen in den Blick, denn der Mensch ist wichtig und wir haben in Nordrhein-Westfalen eine vielfältige Tradition, wir haben gemeinsame Werte, auf denen wir hier leben und das ist, was wir fördern.“

Gegenwind bekommt die Ministerin dabei aus ihrer eigenen Partei. Simone Baum ist NRW-Vorsitzende der konservativen WerteUnion in der CDU. Sie hält gar nichts vom Landesgeld für islamische Vereine…

Simone Baum sagt: „Heimatförderung ist für die Menschen, die in ihrer Heimat leben und die in Deutschland leben, also sollte deutsche Heimatkultur oder die Werte, die wir haben, vermittelt werden auch für nächstfolgende Generationen.“

Brauchtumsgruppen, Museen oder Musikvereine sollten daher die Fördermillionen bekommen, sagt die CDU-Politikerin.

„…und es können sich ja viele Muslime auch in Schützenvereinen, in Karnevalsvereinen oder in Chören und was wir alles haben, da sind wir ja sehr vielfältig aufgestellt, engagieren, weil das auch zeigt, sie haben sich integriert in Deutschland.“, sagt Baum.

Wolfgang Rolshoven sieht das anders. Er ist der Vorsitzende von Deutschlands größtem Heimatverein. Die Düsseldorfer Jonges haben über 2.800 Mitglieder und sie sagen: Heimat ist für alle da!

Wolfgang Rolshoven, Düsseldorfer Jonges, sagt: „Wenn diese Vereine sich für die Geschichte und die Forschung in dieser Stadt oder dieses Landes auseinandersetzen, warum sollen die nicht gefördert werden? Die jüdischen Gemeinden werden ja auch gefördert in ihrer Ausarbeitung der Geschichte.“

Ab dem Sommer können Anträge für das Fördergeld aus dem Heimatministerium gestellt werden. Dann wird man sehen, wie viele islamische Vereine sich tatsächlich für das Heimatgeld aus NRW interessieren.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 29.03.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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