Tablet statt Schreibheft

Beste Bildung für Nordrhein-Westfalen – mit genau diesem Ziel ist die neue Landesregierung angetreten. Und die FDP warb für Digitalisierung, auch im Klassenzimmer. Erst heute wurden Schüler einer Informatikklasse aus Köln vom Land NRW ausgezeichnet, weil sie großen Top Managern Nachhilfe in Social Media gegeben haben. Wir stellen heute die Frage – wie digital sind und werden die Klassenzimmer denn jetzt?

Tablet statt Schreibheft (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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An der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Tagesschule in Düsseldorf hat jeder Schüler sein eigenes Tablet. Die Hauptschule ist damit in NRW Vorreiter beim digitalen Unterricht. Für den Schulleiter Jürgen Hilger ein absolutes Erfolgsprojekt.

„Kinder, die nach 2003 geboren sind, kennen keine Welt ohne einen Touchscreen mehr und unsere Kinder sind affin für diese Dinge. Insofern geht es ziemlich schnell, dass man mit so einem Gerät wirklich gute Arbeit leisten kann.“, sagt Jürgen Hilger, Schulleitung.

Mit finanzieller Unterstützung der Bezirksvertretung und durch Sponsoren konnte an der Schule ein Hochgeschwindigkeits-W-Lan installiert werden. Damit können die über 300 Schüler alle kabellos ins Netz und arbeiten täglich mit ihren Tablets.

„Es ist wahnsinnig vielfältig. Man kann damit sowohl schreiben als auch rechnen und Präsentationen machen. Sie können damit filmen und fotografieren. Es bekommt eine ganz andere Dimension, wenn es dann um Unterricht geht.“

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer will die Digitalisierung an den Schulen im Land weiter voranbringen. Beim neuen G9 an den Gymnasien soll das Thema fest verankert werden.

„Wir wollen das Thema Digitalisierung auch in allen Fächern dementsprechend unterbringen. Da geht es um Medienkompetenz und Anwendung, aber es geht auch um Programmieren, also die Bandbreite ist ja sehr groß und das versuchen wir jetzt im Rahmen der Umstellung der Lehrpläne alles zu realisieren.“, sagt Yvonne Gebauer, Schulministerin NRW.

Das Geld für Notebooks und Tablets sei auch da, sagt die Schulministerin. Die Kommunen müssten es dafür aber auch beim Land abrufen. Zudem will Gebauer in ein paar Monaten eine neue Digitalstrategie für die NRW-Schulen vorstellen. Vorher will sie aber auch noch die Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Schule in Düsseldorf besuchen.

„Ich würde mir wünschen, dass sich viel mehr Politiker dafür interessieren, was wir hier so tun, weil ich glaube, dass das was hier so exemplarisch läuft, relativ schnell und relativ bald auf andere Schulen übertragbar ist.“

Wenn genug Internet-Power da ist. Aktuell sind nicht mal ein Fünftel der Schulen in NRW mit ausreichender Geschwindigkeit im Netz unterwegs.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 08.03.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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