Pflegeakte NRW: Pflegenotstand

Die Zahl der Pflegebedürftigen ist in NRW im letzen Jahr um 10 Prozent gestiegen. Und die Tendenz ist weiter steigend, denn wir alle werden immer älter. Das Problem ist allerdings: es gibt schon jetzt zu wenige Pflegekräfte in der Krankenpflege. Dieser Notstand wirkt sich vor allem auf die Patienten aus. Wir zeigen in unserer Wochenserie Pflegeakte NRW wie das aussieht und sprechen mit unserem NRW Gesundheitsminister über das Thema.

Pflegeakte NRW: Pflegenotstand (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Noch ist der Klassenraum voll mit Pflegeschülern. In einigen Jahren könnte es hier aber anders aussehen. Schon heute gibt es nicht genug ausgebildete Fachkräfte, ab 2020 soll die Zahl der Ausbildungseinsteiger drastisch sinken.

Gregor Uphoff sagt: „Eine optimale Versorgung, wie wir sie gerne hätten, die ist definitiv im Moment nicht mehr gewährleistet aufgrund des Personalmangels, aufgrund des Fachkräftemangels. Es bleibt viel zu wenig Zeit für die Pflege des Patienten und für die Versorgung der Patienten.“

Was als erstes auf der Strecke bleibt, ist die Kommunikation mit den Patienten. Aber auch die tatsächliche Versorgung und sich Zeit für eine Behandlung nehmen kommen oft zu kurz. Ruben Zimmer steht kurz vor Ende seiner Ausbildung. Er ist trotz der negativen Seiten glücklich und überzeugt von seiner Berufswahl.

Ruben Zimmer sagt: „Weil ich in jedem Zimmer in das ich rein komme mit neuen Menschen in Kontakt gerate, mit den verschiedensten und vielfältigsten Lebensgeschichten konfrontiert bin. Und unmittelbar viel Dankbarkeit für meine Tätigkeit empfinde.“

Auch wenn Ruben Zimmer mit seinem Ausbildungsplatz zufrieden ist, die durchschnittliche Verweildauer in diesem Beruf liegt bei maximal sieben Jahren. Und darin enthalten sind auch die drei Jahre, die man für die Ausbildung braucht. Für Gregor Uphoff gibt es einen ganz klaren Grund für so eine Bilanz.

Gregor Uphoff, Schulleiter, sagt: „Man geht sehr häufig nach Hause und denkt sich dann: was hätte ich eigentlich noch alles machen können, machen müssen, um diesen Patienten optimal zu versorgen. Und das macht auf Dauer, wenn das mal einen Tag passiert, ist es kein Problem, aber wenn es eben dauerhaft passiert, macht das eine große Unzufriedenheit. Und deswegen, das ist ein Grund, weswegen die Kollegen dann eben aus diesem Beruf rausgehen.“

Dabei ist der Beruf des Krankenpflegers ein sehr wichtiger. Deswegen sollte sich in der Zukunft einiges ändern. Gregor Uphoff fordert eine bessere Bezahlung, mehr Pflegekräfte und flexiblere Arbeitszeiten. Damit jeder in seinem Beruf so zufrieden ist, wie Ruben Zimmer.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 09.03.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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