Entscheidung der Marler Tafel

Nachdem sich die Essener Tafel für einen Aufnahmestopp für Ausländer entschieden hat, zieht nun die Marler Tafel nach: Sie wird künftig keine alleinstehenden Männer mehr aufnehmen – zu 80% betrifft das Ausländer.

Entscheidung der Marler Tafel (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Für Alleinstehende Männer geschlossen – Die Tafel hier in Marl nimmt nur noch Familien generell und in Ausnahmefällen deutsche Rentner auf. Mit Ausländerfeindlichkeit hat das nichts zu tun, sondern mit Überforderung, wie uns die Vorsitzende Renate Kampe berichtet.

„Irgendwo mussten wir einfach sagen, halt jetzt ist Stopp. Es kommen ja auch noch die sprachlichen Schwierigkeiten dazu. Und wenn wir am Nachmittag 90 Familien bedient haben mit denen wir sprachlich nicht zurecht kommen, dann sind wir einfach platt.“, so die Ehrenamtlerin.

Die Ehrenamtlichen, hauptsächlich Frauen im hohen Alter, stoßen spätestens seit dem Flüchtlingsstrom an ihre Grenzen. Insgesamt hat die Marler Tafel rund 2000 Bedürftige in ihrer Kartei. 80% davon Ausländer, davon viele Flüchtlinge. Oft hat die Ware für alle einfach nicht mehr ausgereicht.

„Die Sozialpolitik hat versagt, und die Armut wird jetzt bei den Ehrenamtlichen abgetragen und das geht einfach nicht, das schaffen wir einfach nicht, wir geben uns solche Mühe, wir kriegen das einfach nicht hin.“, so Frau Kampe.

Der Marler Bürgermeister steht hinter der Entscheidung der Tafel und sieht die Verantwortung bei der Bundespolitik.

Die Entscheidungen in Marl und Essen sind ein Hilferuf. Sie wollen von der Politik gehört kund nicht alleine gelassen werden.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 01.03.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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