Letzte Pelzfarm

Nerze sind Tiere aus denen oftmals noch Pelz gemacht. Den Tieren wird das Fell abgezogen und nur dafür werden Sie gehalten. Die Nutztierhaltungsverordnung für die Pelztiere wurde zuletzt verschärft und anschließend mussten viele Züchter aufgeben oder wurden durch die Behörden in Deutschland verboten. Vor wenigen Jahren wurden noch über 30 Farmen in Deutschland betrieben, heute gibt es noch eine einzige, und die steht in NRW.

Letzte Pelzfarm (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Nur noch hier in Rahden leben Nerze um zu sterben. Sie werden vergast, damit der Pelz keinen Schaden nimmt. Bis zu ihrem qualvollen Tod werden sie sie unter widrigsten Bedingungen gehalten, klagt Tierschützer Patrick Sabatkiewicz. Er dokumentiert regelmäßig die Zustände der letzten rund 5.000 Nutztiere, damit auch der letzte Pelzhof geschlossen wird.

„Hier werden sie in Schuhkartongroße Käfige gesperrt, auf Drahtboden, wo ihre Füße sich durchquetschen. Das ist brutal für sie, weil sie in freier Wildbahn leben müssen. Außerdem sind das Wassertiere und hier haben sie kein Zugang zu Wasser.“, erklärt Patrick Sabatkiewicz.

Dabei gab es erst vor wenigen Jahren eine Änderung in der Tierschutznutztierverordnung. Für jedes Tier ist demnach eine Grundfläche von einem Quadratmeter vorgesehen. Die Käfige müssen mindestens einen Meter hoch sein. Außerdem muss ein Schwimmbecken vorhanden sein. An all diese Auflagen hat sich der Betreiber nicht gehalten, kritisiert Patrick Sabatkiewicz. Wir treffen den Betreiber bei unseren Dreharbeiten vor seinem Hof, konfrontieren ihn mit den Vorwürfen und wollen wissen, ob er uns das Gegenteil beweisen kann. Aber er weist uns ab – den Tieren geht es gut, erklärt uns der Nerzhalter. Dabei geht es ihm laut Patrick Sabatkiewicz nur um seinen Profit und einen Luxusartikel, der nicht mehr zeitgemäß ist.

„Wenn man jetzt im tiefsten Norwegen lebt, vielleicht irgendwann einmal aber wir brauchen es einfach nicht. Weil es ist nur ein modischer Gag und wir brauchen es nicht. Selbst bei Kunstpelzen. Das stellt ein Stück totes Tier da. Und da sollte sich jeder fragen, ist es nicht so das ich darauf verzichten kann.“, sagt Patrick Sabatkiewicz.

Der einzig übrig gebliebene Pelzfarm-Betreiber wird auf sein Geschäft nicht verzichten müssen. Laut dem Oberverwaltungsgericht darf er mindestens noch fünf Jahre weiter machen. Die Zustände seiner Farm sollen aber vom Kreis Minden-Lübbecke verstärkt kontrolliert werden, heißt es.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 04.04.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

Zuletzt aktualisiert am . | Beitrag erstellt von  | Bild-Quellen: SAT.1 NRW,

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