Angst: Sexualstraftäter die auf Freigang

Sexualstraftäter die auf Freigang sind und ohne Pfleger oder Aufpasser durchs Dorf laufen sind für die Dorfbewohner beängstigend. In EIkelborn bei Lippstadt ist aber genau das der Fall. Wie es den Dorfbewohnern damit geht, zeigen wir Ihnen jetzt.

Angst: Sexualstraftäter die auf Freigang (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

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Morde die ein Dorf erschüttern – Die Mörder: Sexualstraftäter auf Freigang. Taten in den 90ern, die bis heute Auswirkungen haben: kein Sexualstraftäter darf seitdem unbegleitet durch Eickelborn laufen. Doch die Regelung ist seit Anfang des Jahres aufgehoben. Ein Insasse hatte dagegen geklagt und vor dem Oberlandesgericht Hamm Recht bekommen.
Andrea Einhoff ist die Cousine von Sandra, eines der Mordopfer von 1990.

„Ja wir waren alle geschockt…. Wir hatten halt Angst, das was passiert ist, und wir uns ja auch bewusst sind in Eickelborn, wo wir uns befinden und wer sich hier aufhält.“

Andrea war damals bei der Suche nach ihrer Cousine dabei, als die am Tattag vermisst wurde. Abends wird klar- Sandra ist tot.

Es waren drei Morde innerhalb von 9 Jahren. Der Bekannteste: 1994, der Mord an Anna-Maria. Der Tod der 7 jährigen erschüttert das kleine Dörfchen Eickelborn am Meisten. Anna-Marias Leiche wird in einem naheliegenden Waldstück gefunden. Gefesselt, vergewaltigt und erstochen – der Täter Dirk S. … ein schwer gestörter Sexualstraftäter und Insasse der Forensik – er lauerte Anna-Maria auf seinem Freigang auf.

„Das ganze Dorf war entsetzt…. und alles halt vor Angst, im Prinzip fühlt man sich auch so ein bißchen Versuchskaninchen vor der Haustür, um zu sehen ob die Patienten resozialisert worden sind.“

Ein Gefühl das Rainer Ziebeil von der Eickelborner Bürgerinitiative teilt…. nur durch den Kampf der Initiative wurden 2000 die begleiteten Ausgänge Pflicht…

„Wir sind ja ein Standort, der nicht nur für den Keis Soest und Arnsberg oder auch Regierungsbezirk Arnsberg Forensik Patienten aufnimmt, sondern darüber hinaus, auch aus anderen Regierungsbezirken, und somit übernimmt dieses kleine Dorf, die Last und auch die Verantwortung, das ist manchmal schon beängstigend.“

Genauer: rein rechnerisch ist in Eickelborn jeder 4te Mensch auf der Straße ein Patient aus der Forensik.

„Das ist für die Bevölkerung auch nicht nicht gut, diese Ängste kommen wieder, und egal wie weit die therapiert sind, ist die Gefahr immer gegeben das was passiert. also da kann mit nicht reingucken in die Menschen.“

Die Bürgerinitiative will zusammen mit der Forensik an einer sicheren Lösung arbeiten. Aber – Andrea Einhoff’s mulmiges Gefühl wird bleiben. Die Morde an ihrer Cousine Sandra und Anne-Maria sind auch über 20 Jahre danach, noch so frisch als wären sie gestern gewesen.

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 04.05.2018 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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