Streiks: (K)ein Ende in Sicht?

Seit Mitte Februar legen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes immer wieder ihre Arbeit nieder und sorgen damit für Unmut bei Pendlern wie Christiane Volk aus Aachen. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, doch Experten gehen von einem Kompromiss von 6 bis 7 Prozent aus. Doch wann ist endlich Schluss mit den Streiks?

Streiks: (K)ein Ende in Sicht? (Foto: SAT.1 NRW)

 Bild: SAT.1 NRW,

Region Köln/Bonn:   

Von geplanten 170 Ankünften und Abflügen am Flughafen Köln/Bonn wird am Montag nur ein Bruchteil über die Bühne gehen. Denn: Die Streiks sollen hier am Sonntag um 22 Uhr starten und 24 Stunden andauern. Passagiere werden dringend gebeten, sich bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter zu informieren, bevor die die Reise zum Flughafen antreten.   

Noch drastischer sieht es in Sachen Bus und Bahn aus. Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) stellen den Betrieb nahezu komplett ein. Lediglich vereinzelte Busse von Subunternehmern werden unterwegs sein. Auch die Kundencenter und Verkehrsbetriebsstellen der KVB bleiben dicht. Als Konsequenz aus den Streiks wird mit langen Staus und Verkehrsbehinderungen in der Region Köln gerechnet.  

Raum Düsseldorf:   

Den Flughafen Düsseldorf als einen der größten Deutschlands wird es knüppeldick treffen. Immerhin fliegen hier täglich bis zu 45.000 Passagiere. Der Flughafenverband ADV schätzt, dass bundesweit knapp 400.000 Passagiere ihren Flug nicht antreten werden können. Auch beim DUS gilt: Fahren Sie nicht einfach zum Flughafen, sondern informieren Sie sinch vorab bei Reiseveranstalter oder Airline.  

Ebenso wird das gesamte Netz der Düsseldorfer Rheinbahn bestreikt, U- und Straßenbahnen stehen still. Heißt: Auch der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen sind betroffen. Über Fremd- und Tochterunternehmen wird die Rheinbahn versuchen, den Verkehr einiger Buslinien aufrechtzuerhalten. Eine Garantie gebe es dafür aber nicht. In der redy-App finden Sie eine Übersicht zu allen Linien, die von Subunternehmen betrieben werden.   

Ruhrgebiet:   

Der ADAC rechnet gerade für das Ruhrgebiet mit starken Verkehrsbehinderungen. Durch die Streiks bei Bus und Bahn dürfte etwa auf der A40 mehr los sein als ohnehin schon – planen Sie also auch mit dem Auto deutlich mehr Zeit ein. Für die Großstädte im Ruhrgebiet gilt wie in Köln und Düsseldorf: kaum öffentlicher Nahverkehr. Immerhin: Die Ruhrbahn in Essen und Mülheim versucht es mit einem deutlich abgespeckten Streikfahrplan. Ein Teil der NachtExpress-Linien fährt zwischen 5:30 und 20:30 Uhr im Stundentakt. Die Ortsbusse 183, 190 und 192 sowie der E93 fahren regulär. Zudem wird der SEV103/109 während des Streiks verlängert. Schulbusse fahren wie gewöhnlich.   

In Dortmund werden “sämtliche Stadtbahn- und Buslinien an diesem Tag nicht fahren“. Das gaben die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) bekannt. Gleiches gilt für die von der DSW21 betriebenen Buslinien in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel und Schwerte sowie die Nachtexpresslinie Dortmund-Waltrop-Datteln. Der Flugverkehr am Dortmunder Flughafen wird voraussichtlich ebenso brachliegen. Verdi-Vertreter rechnen damit, dass kein einziger Flug planmäßig in Dortmund gehen wird.   

Keine Busse und Bahnen auch in Duisburg. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft hat ebenfalls zum Streik aufgerufen. Einzige Ausnahme: die sechs Nachtexpresslinien der DVG, die den ganzen Tag fahren werden. Auch viele Beschäftigte am Duisburger Hafen werden streiken.  

Ostwestfalen:   

In Bielefeld fahren nur wenige Busse von Subunternehmern. In Gütersloh werden voraussichtlich weder Stadtbus-Linien noch Schulbusse unterwegs sein. In Paderborn wird etwa der Padersprinter bestreikt.   

Münsterland:   

Auch der Nahverkehr in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf ist ganztägig vom Streik betroffen. Gleiches gilt für die Stadt Münster. Die Stadtwerke Münster haben eine Liste mit Fahrten veröffentlicht, die voraussichtlich trotz des Streiks durchgeführt werden. Eine Gewähr gibt es aber auch für diese Linien nicht.  

Die ganz große Ausnahme könnte am Montag der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO). Nach aktuellem Stand wird dort nicht gestreikt. Der FMO könnte also unter Umständen als Ausweichflughafen dienen.  

Insgesamt gilt: Wer auf den öffentlichen Nahverkehr verzichten kann, sollte das unbedingt tun. Auch die Regionalzüge Züge der Deutschen Bahn und ihrer Subunternehmer stellen keine wirkliche Alternative dar – auch hier wird gestreikt. Die Bahn bietet ihren Fahrgästen an, mit gekauften Tickets an einem anderen Tag zu Fahren. Dies gilt bis zum 4. April und mit Tickets, die bis zum 23. März gebucht wurden.   

Dieser Beitrag ist in der Sendung vom 24.03.2023 erschienen. Das zugehörige Video ist am Tag der Sendung ab ca. 19:00 verfügbar.

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